Virgin Mountain

Dagur Kári, Dänemark, Island, 2015o

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vzurück

Der Flughafenarbeiter Fúsi lebt anfang vierzig noch immer bei seiner Mutter, hatte noch nie eine Freundin und widmet sich in seiner Freizeit am liebsten seinen Spielzeugsoldaten. Sein Einzelgängerleben hat einen einzigen Grund: Fúsi wiegt um die 150 Kilo. Wie ein zynischer Witz mutet es deshalb an, als der Freund der Mutter Fúsi einen Gutschein für einen Country-Tanzkurs schenkt. Doch dort trifft Fúsi auf die Blumenhändlerin Sjöfn. Erstmals wird er auf einen Tee eingeladen.

Dies ist die alte Geschichte von einer schönen Seele, die in einem monströsen Körper wohnt. Jean Cocetau (La belle et la bête) und David Lynch (Elephant Man) haben sie unvergesslich erzählt, doch der Isländer Dagur Kári verleiht ihr eine eigene Note, indem er mit Feingefühl und erzählerischem Geschick danach fragt, wie viel oder wenig es braucht, damit ein 150-Kilo-Mann, der Anfang vierzig noch immer bei seiner Mutter lebt und dort die halbe Stube mit nachgestellten Schlachten aus dem Zweiten Weltkrieg füllt, seinem Einsamkeitskerker entkommt. Seine erste Antwort lautet: fast nichts, nur einen Gutschein für einen Country-Tanzkurs und dort eine weitere verlorene Seele, die Blumenverkäuferin Sfjön, die unseren Titelhelden zum Tee einlädt. Doch damit, so Káris zweite Antwort, ist noch nichts gewonnen, die Verhältnisse bleiben bleiben prekär, und der anständige Fúsi muss seinem seinen kolossalen Körper so altmodische Qualitäten wie Mut und Beharrlichkeit abringen, um den glücklichen Zufall auf Dauer zu stellen: stilles alltägliches Heldentum, wie es die Nordländer so unvergleichlich lakonisch in Szene zu setzen wissen.

Andreas Furler

Der bedächtige, trotz seines trockenen Humors eher traurig-elegische Film erzählt das Entwicklungsdrama eines noch nicht erwachsenen Mannes mit großer Intensität, wobei die Inszenierung geschickt stereotype Bilder und Geschichten unterläuft und ihrem beleibten Antihelden eine behutsame Wandlung gewährt.

Heidi Strobl

Äußerlich ist Fúsi ein Berg von einem Mann, doch im Innern ist seine Seele zart und scheu - ein kindliches Gemüt im Körper eine Kolosses. Der widerwillige Besuch einer Tanzschule bringt einen unerwarteten Lichtschimmer in sein einförmiges, einsames Leben, und weil das in Island geschieht, müssen sich unter der Regie von Dagur Kari die Spurenelemente einer romantischen Komödie gegen die raue Realität und die graue Depression behaupten, was auf sehr leise und lakonische Art herzerwärmend und komisch ist.

Anke Sterneborg

On fond devant la personnalité attachante de ce colosse au sourire d'enfant, sa bonhomie désarmante qui surmonte toutes les haines recuites. Un portrait délicat qui génère de la sympathie.

Hubert Lizé

Chaque plan de ce film a la justesse nécessaire pour dire la lourdeur de la vie sans s'appesantir.

Frédéric Strauss

Galerieo

epd Film, 14.10.2015
© Alle Rechte vorbehalten epd Film. Zur Verfügung gestellt von epd Film Archiv
Tagblatt, 22.02.2016
© Alle Rechte vorbehalten Tagblatt. Zur Verfügung gestellt von Tagblatt Archiv
Variety, 24.04.2015
© Alle Rechte vorbehalten Variety. Zur Verfügung gestellt von Variety Archiv
BFI, 22.01.2018
© Alle Rechte vorbehalten BFI. Zur Verfügung gestellt von BFI Archiv
aVoir-aLire.com, 19.02.2016
© Alle Rechte vorbehalten aVoir-aLire.com. Zur Verfügung gestellt von aVoir-aLire.com Archiv
A conversation about Icelandic cinema
/ Göteborg International Film Festival
en / 29.01.2014 / 53‘54‘‘

Interview mit Regisseur Dagur Kári und Hauptdarsteller Gunnar Jónsson
/ RBBradioeins
de / 08.02.2015 / 10‘43‘‘

Interview with director Dagur Kári and leading actor Gunnar Jónsson
/ Berliner-Filmfestivals.de
en / 08.11.2015 / 03‘11‘‘

"A Very Slow Bossanova" by Slowblow (composers of the film's soundtrack)
Von / Slowblow
en / 3‘56‘‘

Filmdateno

Originaltitel
Fúsi
Synchrontitel
L'histoire du géant timide FR
Genre
Drama, Komödie
Länge
94 Min.
Originalsprache
Isländisch
Bewertungen
cccccccccc
ØIhre Bewertung7.6/10
IMDB-User:
7.4 (9702)
Cinefile-User:
8.0 (21)
KritikerInnen:
< 3 Stimmen q

Cast & Crewo

Gunnar JónssonFúsi
Ilmur KristjánsdóttirSjöfn
Sigurjón KjartanssonMörður
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Berliner-Filmfestivals.de, en , 03‘11‘‘
s
gGeschrieben
Besprechung epd Film
Martina Knoben
s
Besprechung Tagblatt
Andreas Stock
s
Besprechung Variety
Ronnie Scheib
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Ten Great Icelandic films: A Brief Survey
BFI / Sarah Lutton
s
Besprechung aVoir-aLire.com
Claudine Levanneur
s
hGesprochen
"A Very Slow Bossanova" by Slowblow (composers of the film's soundtrack)
Slowblow / en / 3‘56‘‘
s
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