Dark Waters
Todd Haynes, USA, 2019o
Der aufstrebende amerikanische Anwalt Rob Bilott vertritt vorzugsweise die chemische Industrie, als er 1998 auf den Grosskonzern DuPont aufmerksam gemacht wird, der den Ohio River mit giftigen Abfällen belastet. Im Zug aufreibender Recherchen kommt er zum Schluss, dass der Konzern wissentlich eine ganze Stadt vergiftet, die Behörden manipuliert - und dass es dabei um den hochlukrativen Kunststoff Teflon geht. Was er noch nicht weiss: dass dies nur der Anfang eines epischen Ringens um Wahrheit und Verantwortlichkeit ist, in welchem dem übermächtigen Gegner jedes Mittel recht ist. – Basierend auf wahren Begebenheiten.
Wer meint, gut schlafen zu können, weil uns Behörden und Gesetze umfassend vor skupelloser Profitgier und den toxischen Einflüssen mancher Grossunternehmen auf die Umwelt und die Justiz schützen, wird in diesem brillanten Dokudrama eines Besseren belehrt. Es rollt die Machenschaften des US-Chemiegiganten DuPont auf, der einen Fluss und eine ganze Stadt in Ohio seit den sechziger Jahren mit den Abfällen aus seiner Kunststoff-Produktion wissentlich vergiftete und den Skandal auch dann noch systematisch vertuschte, als ihm der Anwalt Rob Billot auf die Schliche kam, weil es sich das hochlukrative Geschäft mit dem toxischen Antihaftmittel Teflon nicht vermiesen lassen wollte. Mark Ruffalo gibt überragend den stockkonservativen Anwalt, der sich auf den epischen Kampf einliess und ihn fast zwanzig Jahre lang durchstand, Todd Haynes inszeniert mit souveräner Gelassenheit und gewinnt dabei die Bodenhaftung zurück, die seinem Schaffen in jüngster Zeit bisweilen abging.
Andreas FurlerDark Waters is a movie that works marvellously well within its own generic terms, and perhaps after the fey disappointment of Todd Haynes’s previous, rather insufferable fantasy Wonderstruck, this tough, clear movie was what Haynes needed to clear his creative palate.
Peter BradshawServi par un interprète admirable d’abnégation, Mark Ruffalo, et par les compositions crépusculaires du chef opérateur Ed Lachman, Haynes travaille à la manière de certains peintres de l’âge classique : le sujet de son tableau se fond dans un paysage apocalyptique, dont il finit par n’être plus qu’un détail.
Thomas SotinelOn doit à Mark Ruffalo l'initiative de ce film-enquête rigoureux de Todd Haynes, dans une tradition américaine de cinéma de vérité. L'acteur, avec une force tranquille, incarne un idéal de justice et de probité. Un film nécessaire.
Jo Fishley