Amanda
Mikhaël Hers, Frankreich, 2018o
David, Mitte zwanzig, pendelt zwischen Gelegenheitsjobs und schiebt weitreichende Entscheidungen vor sich her. Sein Leben kommt aus dem Trott, als seine ältere Schwester bei einem Terroranschlag stirbt und seine siebenjährige Nichte Amanda niemanden mehr hat, der für sie sorgt.
Viele französische Dramen neigen zur Melodramatik, ihre Figuren sind bald aufbrausend, bald aufgekratzt, der Nervenzusammenbruch droht hinter jeder Ecke. Amanda ist eine wohltuende Ausnahme von dieser anstrengenden Lust an der theatralischen Geste. Hier sind die Figuren feingliedrig, ihre wiederstreitenden Gefühle verankert im Alltäglichen. Auch wenn es für das zentrale Thema, den Umgang mit Verlust und Trauer und das Hineinwachsen in eine Verantwortung, die man so nicht gesucht hat, ausgerechnet einen Terroranschlag braucht, so pendeln sich der Regisseur und seine exzellente Crew danach gleich wieder ein in der subtilen Auslotung vielschichtiger Gefühlslagen. Ein feiner kleiner Film, der sich kluge Auslassungen erlaubt und so verhalten wie zwanglos zu seiner optimistischen Schlussnote kommt.
Andreas FurlerToujours à bonne distance de ses protagonistes et en premier lieu de David, interprété magistralement par Vincent Lacoste, Mikhaël Hers met en scène un film qui étonne par sa justesse et son étrange douceur.
Olivier de BruynLe cinéma de Mikhaël Hers a souvent affaire au deuil et à la tristesse. Amanda rejoint cette inspiration d’une manière assez radicale, tout en y puisant sans doute un ressort de délicatesse – c’est de toute façon sa manière, rarement aussi limpide et véloce qu’ici.
Florence MaillardDe ce climat de violence et de fragilité, le cinéaste tire une élégance qui lui est propre. Une pudeur qui se manifeste à travers un art de l’ellipse et de la respiration dont on ne peut que lui savoir gré.
Véronique Cauhapé