Pinocchio
Matteo Garrone, Italien, Frankreich, GB, 2019o
Als sich der Holzschnitzer Geppetto daran macht, eine Marionette zu schnitzen, passiert etwas Magisches: Die Holzpuppe fängt plötzlich an zu reden, zu gehen und zu essen – wie ein ganz normaler Junge. Geppetto nennt ihn fortan Pinocchio und erzieht ihn wie seinen eigenen Sohn. Doch anstatt brav in die Schule zu gehen, nimmt Pinocchio Reissaus und wandert durch eine magische Welt voller phantastischer Kreaturen, wo er ein Abenteuer nach dem anderen erlebt.
Vom Regisseur der schonungslosen Mafia- und Sozialdramen Gomorrah und Dogman hätte kaum eine opulente Märchen-Verfilmung erwartet. Doch Matteo Garrone erweist sich als Glücksfall bei dieser Neuverfilmung des 1883 publizerten Abenteuerromans um die Holzpuppe Pinocchio, die ihrem Schöpfer entläuft und in der Welt draussen ein richtiger Bub werden will. Der Regisseur treibt der Vorlage ihre pädagogische Penetranz aus, siedelt die Geschichte im bitterarmen Italien ihrer Entstehungzeit an und setzt der Lieblichkeit der berühmten Disney-Adaptation inspirierte, öfters auch düstere Fantastik entgegen. Zwar geht in den wuchernden Episoden bisweilen der rote Faden verloren, und für kleinere Kinder dürfte Einiges arg beängstigend sein. Die Augen der Grösseren aber weiden sich an surrealen Dekors, Kostümen und tierisch-menschlichen Fabelwesen, die ihrem Dialog-Pingpong die komödiantischen Glanzlichter setzen.
Andreas FurlerOn a faim dans cette Italie, martèle Garrone, et l’on retrouve alors un peu, enfin, l’empreinte du réalisateur de Gomorra (2008) et de Dogman (2018) dans la violence crue de cette pauvreté.
Marie SauvionLe Pinocchio de Garrone est soigné et élégant, et ravira les enfants comme leurs parents. Même si le film peut paraître un peu trop consensuel, il s’inscrit pleinement dans l’univers du cinéaste.
Gérard CrespoOn pourrait ainsi penser que Garrone a posé sa patte sur le chef d’œuvre de Collodi, mais son Pinocchio est finalement bien plus proche du pantin en bois d’origine que les diverses adaptations cinématographiques qui en ont été tirées.
François-Xavier Taboni