Mare
Andrea Štaka, Schweiz, Kroatien, 2020o
Eine Familie mit drei Teenagern am Rande des kroatischen Dubrovnik: Routiniert schmeisst die Ehefrau und Mutter Mare mit bescheidenen Mitteln den Haushalt. Aber eigentlich sehnt sie sich nach einem eigenen Job und mehr Unabhängigkeit. Als ein namenloser Fremder im Ort auftaucht, wird klar, dass Mare nicht nur materielle Begehrlichkeiten umtreiben. – Der Film wurde mit klassischem 16mm-Filmmaterial gedreht. Das Format und das bewusst eingeblendete Bildfenster der Kamera verdeutlichen dies.
Déçue par son mari et son niveau de vie modeste, une ménagère et mère de famille à Dubrovnik, en Croatie, connaît une liaison avec un travailleur immigré polonais, reprenant ainsi un morceau de vie qui n'appartient à personne d'autre. Le réalisateur helvético-croate Andrea Štaka (Das Fräulein) charge cette intrigue d'apparence conventionnelle de nuances et d'atmosphère qui évitent ainsi le prévisible. L'infidélité devient un premier pas sur le chemin de l'émancipation.
Andreas FurlerMarija Škaricic hat schon in den vorherigen Werken von Andrea Štaka, Das Fräulein und Cure, mitgespielt; Mare ist nun ganz ihr Film. Die Kamera bleibt meist dicht an ihrer Figur dran, bildet ihren Alltagstrott, ihr Begehren, ihre Leidenschaft ab in jener speziellen haptischen Qualität, wie sie nur analogem 16-mm-Film zu eigen ist. Ein nicht umwerfend origineller Plot, aber wie Štaka das erzählt, wirkt er sehr frisch.
Julia Marx