Hope Gap
William Nicholson, GB, 2019o
Grace und Edward sind seit 29 Jahren halbwegs glücklich verheiratet, doch Edward scheint etwas umzutreiben. Eines Tages bestellt er den erwachsenen Sohn Jamie ins Haus und eröffnet zuerst seinem Sohn, dann seiner Frau, dass er sie verlassen werde, weil er sich verliebt habe. Grace will das Ende der Beziehung nicht wahrhaben und beginnt nach dem ersten Schock mit allen Mitteln gegen die Trennung zu revoltieren. Und alles trägt das getrennte Paar über den Sohn aus.
Die wunderbare Annette Benning hat es hier nicht leicht als sitzengelassene Ehefrau anfang sechzig, die die Trennung nicht hat kommen sehen und sich mit Händen und Füssen dagegen sträubt. Hinzu kommt, dass ihr Ehemann ein Wortklauber ersten Ranges ist und beide ihren erwachsenen Sohn in das Drama ihrer Trennung verwickeln. Der Film ist so melancholisch wie glaubwürdig: Eine stimmige Studie über unwiederbringlichen Verlust und die Schwierigkeit, sich damit zu arrangieren.
Andreas Furler